Nachruf auf Ilse Heinrich

29. Oktober 2023

Am 31. August 2023 ist Ilse Heinrich gestorben. Diese Nachricht hat uns sehr traurig gemacht. Voller Mitgefühl denken wir an ihre Angehörigen – und wir erinnern uns an die vielen gemeinsamen Momente mit Ilse, an ihr unermüdliches Engagement, ihre Stärke, ihren Mut, ihr Lächeln,… Wir werden sie nie vergessen. Im Folgenden veröffentlichen wir den Nachruf der Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V.:

Am 31. August 2023 ist unsere Freundin Ilse Heinrich verstorben.

Wir fühlen uns Ilse sehr verbunden und sind sehr traurig über diese Nachricht. In Gedanken sind wir bei ihr und unser tiefes Mitgefühl gilt ihren Zugehörigen, ganz besonders ihren Kindern.

Ilse Heinrich wurde am 17. Juli 1924 in Hornstof bei Wismar geboren. Als Kind musste sie auf dem Feld mithelfen, später wurde sie zum Arbeiten auf einen fremden Bauernhof geschickt. Von dort floh sie immer wieder und wurde immer wieder von der Kriminalpolizei zurückgebracht. Rückblickend sagte Ilse: „Das nannte man dann ja arbeitsscheu, so, als wollte ich nicht arbeiten.“ 1943 wurde Ilse ins Arbeitshaus Güstrow eingesperrt und musste Zwangsarbeit leisten. Von dort aus wurde sie 1944 mit dem Haftgrund „asozial“ ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück deportiert. Sie überlebte das KZ Ravensbrück schwer krank und fast verhungert.

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„Geboren in Ravensbrück“: Filmvorführung am 28.9. in Lychen

19. September 2023

Weitere Infos zum Film gibt es hier: Dokumentarfilm „Geboren in Ravensbrück“

Ihr könnte euch den Film für 2-5 Euro auch online anschauen, und zwar hier: „Geboren in Ravensbrück“ bei „Video on Demand“

Nachruf auf Erich Beyler

22. Mai 2023

Unser Mitglied Erich Beyler ist am 25.3.2023 verstorben.

Es war wohl vor 10, 12 Jahren, als Erich zu einer Lesung des Buches „Kinder von KZ Häftlingen – eine vergessene Generation“ kam und blieb.

Porträtfoto von Erich Beyler im Halbprofil. Er lächelt, Sonne scheint ihm im Gesicht. Er hat kurze graue Haare, trägt eine beige Jacke und darunter ein graues Hemd.
1.12.1946 – 25.3.2023

Mit vielen Fragezeichen und einer Entschuldigung – hatte er doch erst vor kurzem erfahren, dass seine Tante Täterin im KZ Ravensbrück war. Es war ihm und auch seiner Partnerin Angela ein Bedürfnis, in der Lagergemeinschaft Ravensbrück / Freundeskreis e. V. mitzuwirken.

Seither gab es viele – interessante, anregende und herzliche – Begegnungen bei den Befreiungsfeiern in Ravensbrück oder den gemeinsamen Jahrestagungen.

Sein Sohn Ole schrieb uns: „Mein Vater war stets ein politischer Mensch und er war ein herzenslieber Mensch.“ So haben auch wir Erich kennengelernt.

Wir werden ihn vermissen.

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Gedenkfeier zum Jahrestag der Befreiung des KZ Uckermark

9. April 2023

Am 22. April um 15 Uhr findet die diesjährige Gedenkfeier zum Jahrestag der Befreiung des ehemaligen Jugendkonzentrationslagers und späteren Vernichtungsorts Uckermark statt – mit Redebeiträgen und Musik, am Gedenkstein auf dem Gelände des ehemaligen KZ Uckermark.

Nach der Gedenkfeier stehen Menschen aus der Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark gern für Fragen rund um den Gedenkort zur Verfügung.

Weitere Infos und eine Anfahrtsbeschreibung finden sich unter: gedenkort-kz-uckermark.de

Ein Überblick über die verschiedenen Programmpunkte zum 78. Jahrestag der Befreiung des KZ Ravensbrück findet sich hier: 78. Jahrestag der Befreiung des KZ Ravensbrück am 22-23. April 2023

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Gedenken auf dem Fürstenberger Friedhof am 22. April 2023

3. April 2023

Im Rahmen des Programms zum 78. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Ravensbrück organisiert die LGRF u. a. eine Veranstaltung auf dem Fürstenberger Friedhof. Es ist ein Gedenken an die im KZ Ravensbrück ermordeten polnischen Widerstandskämpferinnen und ein Gedenken an die im KZ Ravensbrück ermordeten Kinder.

Mit Musik von der Akkordeonistin Tanja Buttenborg und Redebeiträgen von:

  • Barbara Pietrowska: Mitglied des Internationalen Ravensbrück Komitees, als 9-Jährige mit ihrer Mutter im Herbst 1944 aus Warschau nach Ravensbrück deportiert
  • Janusz Rakowicz, am 18. Januar 1945 in Ravensbrück geboren
  • Anna Krenz, Ambasada Polek e. V. Berlin

Die Veranstaltung findet am 22. April 2023 von 11:00 Uhr bis 12:30 Uhr auf Polnisch und Deutsch statt.

Hier die ausführliche Veranstaltungseinladung in beiden Sprachen als PDF.

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78. Jahrestag der Befreiung des KZ Ravensbrück am 22.-23. April 2023

25. Februar 2023

Den 78. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Ravensbrück begehen wir am 22. und 23. April 2023. Hier das vorläufige Programm der Lagergemeinschaft Ravensbrück / Freundeskreis (LGRF). Über Änderungen informieren wir ggf. hier auf unserer Webseite [zuletzt aktualisiert am 9. April 2023].

Freitag, 21. April 2023

Anreise, keine offizielle Veranstaltungen der LGRF

Samstag, 22. April 2023

11:00 Uhr: Gedenken auf dem Fürstenberger Friedhof zur polnischen Gefangenengruppe und zu den namenlosen Toten aus dem KZ, in Polnisch und Deutsch.
Ort: Hauptfriedhof Fürstenberg, Friedhofsweg 2, 16798 Fürstenberg/Havel

15:00 Uhr: Gedenkfeier zur Befreiung des ehemaligen Jugendkonzentrationslagers und späteren Vernichtungsortes Uckermark. Mit Redebeiträgen und Musik.Veranstaltung der Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark.
Ort: Gelände des ehemaligen KZ Uckermark (am Gedenkstein). Hier gibt es eine ausführliche Anfahrtsbeschreibung: gedenkort-kz-uckermark.de

20:00 Uhr: Filmvorführung: „Nelly und Nadine“ – Dokumentarfilm über eine lesbische Liebe, die in Ravensbrück begann.
Ort: Kino vom Kulturgasthof Alte Reederei Fürstenberg, Brandenburger Str. 38, 16798 Fürstenberg, Telefon: 0172 3227421
Tickets sind direkt über das Kino zu erwerben.

Sonntag, 23. April 2023

9:00 Uhr: Gedenken am Sowjetischen Ehrenmal in Fürstenberg mit musikalischen Beiträgen der Akkordeonistin Tanja Buttenborg. Hinweis: Bitte in Zivilkleidung erscheinen!

10:00 Uhr: Offizielle Gedenkfeier in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück (MGR) mit Ablegen unserer Gebinde an der Mauer der Nationen sowie an diversen Gedenkorten auf der MGR.
Ansprachen: Ib Katznelson, Überlebender des Konzentrationslagers Ravensbrück; Dr. Irina Scherbakowa, Gründungsmitglied der Menschenrechtsorganisation Memorial
Ort: Vorplatz der ehemaligen Kommandatur in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

13:00 Gedenken an die lesbischen Frauen und Mädchen im KZ Ravensbrück. Veranstaltung der Initiative Autonome Feministische Frauen und Lesben aus Deutschland und Österreich.
Ort: neuer Gedenkort auf dem Gelände der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

Für Austausch, Begegnung und zum Ausruhen rund um die Befreiungsfeier und Informationen zur Arbeit der Lagergemeinschaft Ravensbrück / Freundeskreis wird es wieder einen Büchertisch über den ganzen Tag geben.

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Schändung der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe, Gardelegen

25. Februar 2023

Letztes Wochenende ereignete sich ein schwerer neofaschistischer Angriff auf die Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe, Gardelegen. Wir veröffentlichen hier das Statement der Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora / Freundeskreis zu dem Vorfall.

Presseerklärung der Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora/Freundeskreis

Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora/ Freundeskreis ist empört über Angriffe auf die Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe

Während in den Medien unseres Landes über den Krieg in der Ukraine und den Umgang mit den ukrainischen Kriegsflüchtlingen debattiert wird, zeigen Neofaschisten ihre menschenverachtende Haltung bei einer Schändung der Gedenkstätte Feldscheine Isenschnibbe, Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel.

Am vergangenen Wochenende haben mehrere Täter Widmungstafeln, Informationsständer und Gedenktafeln in der Gedenkstätten aus den Verankerungen in den Mauern gebrochen und gestohlen. Dass es sich hierbei um eine politische Straftat handelt, wird schon durch die entwendeten Tafeln – eine aus Bronze, zwei aus Stein – deutlich. Sie erinnern an die Opfer des Massakers von 1945 in Gardelegen.

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Grußwort der LGRF zum 30. Jahrestag der rassistischen Brandanschläge in Mölln

16. Dezember 2022

Am 23. November 2022 jährten sich die rassistischen Brandanschläge von Mölln, bei denen Bahide Arslan, Yeliz Arslan und Ayşe Yılmaz ermordet wurden, zum 30. Mal. Zum diesjährigen Gedenken trug die Lagergemeinschaft Ravensbrück / Freundeskreis ein Grußwort bei, das wir hier dokumentieren:

Lieber Ibo, lieber Faruk, liebe Familien Arslan und Yılmaz,
liebe Betroffene, An- und Zugehörige und solidarische Menschen,

Wir sind traurig und wütend über den Tod von Bahide und Yeliz Arslan und Ayşe Yılmaz – wir  werden sie nicht vergessen. Euch Betroffenen, An- und Zugehörigen möchten wir unser tiefes Mitgefühl aussprechen.

1992 hat unsere Lagergemeinschaft Ravensbrück wie so viele andere Organisationen und Einzelpersonen nach dem Bekanntwerden der rassistischen Brandanschläge in Mölln einen Brief an Euch geschickt, in dem wir unsere Solidarität mit euch zum Ausdruck brachten. Er wurde hier gerade vorgelesen. Unser Brief, wie die vielen anderen, haben euch nicht erreicht, da sie von der Stadt Mölln nie an euch weitergeleitet worden waren. Sie hätten euch vielleicht ein wenig trösten und stärken können. Wir sind entsetzt und wütend, wie sich Vertreter:innen der Stadt Mölln euch Betroffenen und euren  Angehörigen gegenüber verhalten haben. Diese Briefe der Solidarität mitsamt des gesammelten Geldes sind euch vorenthalten worden und sind letztendlich nur durch Zufall, 27 Jahre später, bekannt geworden.

Wir fordern die Stadt Mölln auf, Dinge, die euch betreffen, nur in Rücksprache mit euch und mit eurem Einverständnis zu machen. Wie du, Ibo, schon so lange sagst: Die Betroffenen müssen gehört werden.

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Nachruf auf Petra Vollmer

14. Dezember 2022

In Erinnerung an Petra Vollmer (1957 – 2022)

Petra Vollmer lebte in Hamburg und war Teil unserer Lagergemeinschaft.

Sie war Antifaschistin und vielfältig engagiert, unter anderem in der Projektgruppe für die vergessenen Opfer des NS-Regimes in Hamburg e.V., die seit ihrer Gründung 1983 den Verfolgten des NS-Regimes verpflichtet war, die von der öffentlichen, gesellschaftlichen und rechtlichen Anerkennung ausgeschlossen worden waren: Zwangssterilisierte, Behinderte, Swing-Jugendliche, sogenannte Asoziale und andere mehr. Aus dieser Arbeit gab sie mit der Projektgruppe das Buch „Verachtet, Verfolgt, Vernichtet“ heraus.

Besonders nachdrücklich setzte sie sich für die Gründung der hamburgischen Landesstiftung „Hilfe für NS-Verfolgte“ ein. Dadurch gab es auf Länderebene die Möglichkeit finanzieller Entschädigung für erlittenes nationalsozialistisches Unrecht.

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Nachruf auf Sabto

9. Dezember 2022

Unser Herzensfreund und langjähriges Mitglied der Lagergemeinschaft Ravensbrück / Freundeskreis SABTO ist am 13.10.2022 gestorben

Die Welt ist um einen tollen Menschen ärmer.
SABTO ist gegangen – oder wie er immer gesagt hat: abgeflogen.
SABTO war ein Mensch, der allen erstmal mit einem offenen Blick und einem offenen Herzen begegnet ist.
Ein Herzöffner, egal, wo er sich aufgehalten hat –
Ein Mensch voller Lebensfreude, Lachen, Zärtlichkeit, Tanz und Gesang….
Und gleichzeitig eine Person, die klare und auch unbequeme Standpunkte vertreten hat.
Eine Person, die klar benannt und hingeguckt hat, und dennoch allen eine Chance gegeben hat.
Eine Person, für die Solidarität und Verbundenheit nicht nur Worte waren, sondern Handeln.
Er oder sie, das war letzendlich egal – das Miteinander und das einander Achten war wichtig(er).
JA, die Welt ist um einen tollen Menschen ärmer.

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